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Im Interview mit ARTSECO: 130 Meter Palettenregale

Mit einem ausgeklügelten Lagersystem, handwerklichem Geschick und viel Liebe zur Kunst hat ARTSECO den Kunstmarkt in Deutschland umgekrempelt. Regale von TOPREGAL spielen dabei eine tragende Rolle. Für Ihre über 4.500 Quadratmeter großen Kunstlager in Berlin haben Sie rund 130 laufende Meter Palettenregale mit zwei oder drei Ebenen bestellt.

Wie sind Sie auf TOPREGAL aufmerksam geworden?

Miguel Adaro: Wir hatten zuletzt fünf verschiedene Regalsysteme unterschiedlicher Hersteller im Einsatz. Das funktionierte auf die Dauer nicht mehr, weil sich manche Firmen wieder verabschiedet haben und die einzelnen Systeme zu veraltet waren. Bei der Internetrecherche nach einem neuen Anbieter bin ich auf  www.topregal.com gelandet. Das ist eine gute Seite. Die einzelnen Regaltypen sind dort verständlich erklärt. Man kann sich bildlich gut vorstellen, was man braucht. Und die Beispielangebote erleichtern die Kalkulation. 

Warum haben Sie sich bewusst gegen andere Berliner Unternehmen entschieden?

Miguel Adaro: Ich war ja immer dafür, lokale Unternehmen unterstützen zu müssen. Aber die Berliner Unternehmen waren einfach zu teuer. Vor allem hatten sie uns wenig Möglichkeiten gelassen zu verhandeln. Wir bauen die Regale selbst auf. Das wollten sie nicht und meinten, die Montage sei inklusive, was auch den hohen Preis erklärte. Dagegen bot uns TOPREGAL wirklich gute Preise und die Zusage einer schnellen Lieferung. Die Berliner Unternehmen hatten dagegen Wartezeiten von rund drei Wochen. Das war für uns nicht akzeptabel.

Marc Handrich: TOPREGAL kam uns ganz freundlich entgegen und macht den Eindruck, dass es noch weiter besteht für die nächsten Jahre und dass wir, wenn wir uns künftig weiter vergrößern, dasselbe System problemlos nachbestellen können. Das ist uns besonders wichtig.

Sie hatten zuvor schlechte Erfahrungen mit Ebay gemacht. Wie sahen die aus?

Miguel Adaro: Wir haben im Frühjahr 2016 mit unserem neuen Zentrallager in Berlin-Neukölln sehr kurzfristig ziemlich viel Fläche bekommen. Und der Bedarf an viel Lagerfläche war plötzlich da. Die Galerien haben verstärkt nachgefragt und wir mussten schnell reagieren. Zu dem Zeitpunkt war auch Liquidität noch eine zentrale Frage für uns. Also haben wir bei Ebay nach gebrauchten Schwerlastregalen geschaut.

Marc Handrich: Das erste Mal war wirklich ein guter Griff. Aber das zweite Mal ging es voll daneben. Es heißt dann ja immer „Gekauft wie gesehen“. Wie man das bisweilen von Ebay kennt, hatten wir 70 Prozent Schrott. Schweren Metallschrott, den wir erstmal entsorgen mussten.

Palettenregale im Lager Beispiel-Regale im Lager, beladen

Geschäftsführer Miguel Adaro (links) und Lagermeister Marc Handrich Geschäftsführer Miguel Adaro (links) und Lagermeister Marc Handrich

Kunst hat viele Formate, Formen und Materialien. Wie passt das mit standardisierten Regalen zusammen?

Marc Handrich: Bei uns ist praktisch jedes Regal individuell. Einfach, weil die Kunst immer verschieden ist. Wir haben große und kleine Bilder, schwere Skulpturen und filigrane Installationen. Da muss jedes Regal individuell aufbaubar sein und ausgestattet werden. Und deswegen können wir das schlecht schon im Vorfeld ganz genau planen. Daher ist es uns lieber, dass wir die Regale selbst aufbauen und zwar Stück für Stück, so wie wir es für die jeweiligen Werke brauchen. 

Nutzen Sie die Regale, wie sie geliefert werden oder nehmen Sie individuelle Umbauten vor?

Marc Handrich: Wir montieren zwei Palettenregale zu sogenannten Doppelregalen hintereinander, meistens mit einer Breite von zweimal 1,10 m und dazwischen dann einen Zwischenraum von 30 cm bis 50 cm. Auf dem gesamten Boden legen wir OSB-Platten. Bei dieser Konstruktion nutzen wir die untere Ebene als Bilderfächer für Großformate. In den Bilderfächern verlegen wir Teppich zum Gleiten der Gemälde beim Ein- und Auslagern. Bei Holzkisten lassen wir es beim Boden aus Holz, weil die Kisten dann beweglicher sind. Und dank des Querbalkens lässt sich das Gewicht der unterschiedlich schweren Kisten besser verteilen.

Wie wird die Nutzung der Regale abgerechnet?

Miguel Adaro: Wir nennen unser Konzept „Aufblasbares Kunstlager“. Aufblasbar in dem Sinne, dass die Mieter wirklich nur für die Fläche zahlen, die sie auch tatsächlich nutzen. Früher wurden immer ganze Regalboxen vermietet, unabhängig davon, was darin gelagert wurde. Dank unserer ausgeklügelten Lagerwirtschaft können wir Bilder unterschiedlicher Galerien zusammen in einem Regal lagern. Das macht die Sache für unsere Kunden preiswerter.

Sie haben ein neues Angebot speziell für Galerien entwickelt. Worum geht es dabei?

Miguel Adaro: Es gibt zunehmend Galerien, die bei uns wegen des Aufbaus eigener Kunstlager anfragen. Daraus wollen wir ein neues Geschäftsmodell entwickeln. Wir erarbeiten einen kompletten Lagerplan und kalkulieren die Regale samt Montage bereits mit ein. Dabei sind die Regale von TOPREGAL fester Bestandteil unserer neuen Dienstleistung.

Welche Art von Kunst haben Sie eingelagert?

Miguel Adaro: Es handelt sich überwiegend um zeitgenössische Kunst, keine alten Meister, weil diese Werke ein spezielles Raumklima mit konstanter Temperatur und Luftfeuchtigkeit erfordern. Einen Warhol haben wir und einen Richter haben wir auch, aber vor allem zeitgenössische Arbeiten aufstrebender Künstler und Künstlerinnen wie zum Beispiel Alicja Kwade, Tony Crack oder Jeppe Hein. Das sind alles moderne Künstler, die aktuell auf dem Sprung nach oben sind und auf den Messen gehypt werden.

ArtSeCo-FirmensitzArtSeCo-Firmensitz in einer alten Malzfabrik

Wie schätzen Sie die aktuelle Lage auf dem Kunstmarkt ein?

Miguel Adaro: Kunst ist wieder zu einem begehrten Investitionsobjekt geworden. Wo ist die Rendite so groß wie bei der Kunst? Es gibt heute den neuen Beruf des Kunst-Brokers, der sich ausschließlich mit der Entwicklung von Künstlern beschäftigt. Und der auf den Messen Zugang hat, wenn noch niemand sonst in die Hallen darf. Er spricht schon mit den Galerien, bevor die eigentliche Vernissage läuft. Und er handelt im Auftrag von Top-Sammlern. Der Kunst-Broker hat rund zehn zahlungskräftige Investoren an der Hand und wahrscheinlich bereits eine Wunschliste von denen. Das ist eine Entwicklung, die einen der schon länger dabei ist, an die Zeit vor dem Crash 2007 erinnert.

Ist ARTSECO davon stark betroffen?

Marc Handrich: Wir konzentrieren uns auf die Lagerung und die Transporte der Werke. Unser persönliches Interesse und unsere Leidenschaft für die Kunst bleiben von dem Hype unberührt.


Die Art Service Company GmbH (ARTSECO) entstand 2009 nach Ende der Bankenkrise, die sich auch auf die Kunstszene und Kunsttransporte auswirkte. ARTSECO ist heute auf Kunstmessen weltweit vertreten. 2012 wurde in Berlin das erste Kunstlager nach VDS-Richtlinien eröffnet. Es war zudem das größte Kollektiv-Lager im Verbund mit zwei anderen Kunstspeditionen in Europa. Als Serviceangebot betreibt ARTSECO einen Online-Shop mit Verpackungsmaterial für Kunsttransporte www.artseco-shop.de. Für die Berliner Galerien werden regelmäßig fachliche Schulungen angeboten. Neben drei Standorten in Berlin unterhält ARTSECO eine Niederlassung in Neuss.www.artseco.de